Generation Y im Fokus: Wie verändert sie das Recruiting von heute?

Digital Recruitment Consultants bei der Arbeit in der Personalberatung in Herzen von München, sitzend auf dem Sofa vor einem Fenster mit einem Computer in der Hand.

Die Einstellung zur Arbeit verändert sich, HR und Recruiting sollte das auch. Der schleichende Rückzug der Babyboomer macht Millennials zur größten Altersgruppe auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Neben den verschiedenen Generationen, den Traditionalisten, Babyboomern, der Generation X, gehören aktuell 35% der erwerbstätigen Bevölkerung der Generation Y an. Tendenz steigend.

Jede dieser Gruppen hat einzigartige Bedürfnisse und Erwartungen an ihren Arbeitsplatz, was eine differenzierte Recruiting-Strategie erfordert. Insbesondere die Rekrutierung der Generation Y stellt eine besondere Herausforderung dar, da sie die Arbeitswelt neu definiert. Keine Generation stellt so hohe Ansprüche an den Arbeitgeber von Teilzeitmodellen, flexible Arbeitszeiten und Home-Office Möglichkeiten. Was ist der Generation Y in der Arbeitswelt wichtig? Und worauf sollten sich Arbeitgeber einstellen?

First-things-first: Definition Generation Y

Generation Y, auch bekannt als Millennials, bezeichnet die Gruppe von Menschen, die zwischen den frühen 1980er Jahren bis zu den späten 1990er Jahren geboren wurden. In der englischen Sprache wird ‚Y‘ als ‚why‘ (/waɪ/) ausgesprochen, was auf Deutsch ‚warum‘ bedeutet. Passend zu diesem Namen neigt die Generation Y dazu, ständig ihre persönlichen und beruflichen Umstände nach dem Sinn und Zweck zu hinterfragen.

Als digital versierte Generation ist die Generation Y berühmt dafür, Technologie und das Internet in ihrem täglichen Leben und ihrer Arbeitsumgebung intensiv zu nutzen. Oftmals werden sie durch ihre einzigartige Mischung aus Werten und Erwartungen charakterisiert, einschließlich ihrer Suche nach sinnvoller Arbeit, ihrem Bedürfnis nach Flexibilität und Work-Life-Balance, sowie ihrem Wunsch nach kontinuierlicher Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten. Unternehmen, die daran interessiert sind, diese dynamische und vielfältige Gruppe von Talenten zu rekrutieren und zu binden, müssen ihre Strategien an die spezifischen Bedürfnisse und Vorlieben der Generation Y anpassen.

BEDÜRFNISSE DER GENERATION Y IN DER ARBEITSWELT

Bedürfnisse der Generation Y in der Arbeitswelt: Grafik von links nach rechts aufgezählt: Arbeit steht für Gen Y nicht an erster Stelle. Mitsprache und Beteiligung. Weiterbildung als Selbstverständlichkeit. Gen Y sucht eine kollegiale Arbeitsatmosphäre.
Historisch betrachtet schienen Arbeitgeber stets den entscheidenden Einfluss auf ihre Angestellten zu haben. In jüngerer Vergangenheit hat sich diese Dynamik allerdings spürbar verändert. Unternehmer und speziell Personalverantwortliche sind gefordert, sich intensiv mit den Wünschen und Anforderungen der Generation Y auseinanderzusetzen, um ihren hohen Ansprüchen gerecht zu werden. Dies ist der Schlüssel, um qualifizierte und zukünftige Talente zu gewinnen und langfristig an das Unternehmen zu binden.

Was zeichnet die Arbeitswelt der Generation Y aus?

Vorweg: Die immateriellen Aspekte wiegen deutlich schwerer als monetäre Anreize.

Mitsprache und Beteiligung

Eine Umfrage von Randstad, die mit 35.000 Arbeitnehmern durchgeführt wurde, deutet darauf hin, dass jeder zweite Arbeitnehmer der jüngeren Generation lieber ohne Beschäftigung wäre, als in einem Beruf festzustecken, der nicht zufriedenstellend ist. Starre Hierarchien und lange Kommunikationswege wirken dabei besonders abschreckend. Standardisierte Arbeitsanweisungen sind bei dieser Generation wenig wirkungsvoll, sie bevorzugen stattdessen ein aktives Mitwirken und Mitentscheiden, insbesondere wenn es um ihre Work-Life-Balance geht.

Arbeit steht für Generation Y nicht an erster Stelle

Der klassische 9-to-5-Job ist für Millennials ebenso veraltet wie unbezahlte Überstunden. Stattdessen haben Sie vermehrt den Wunsch nach mehr Zeit für Gesundheit und Familienleben. Vielmehr tauscht die Gen Y Sicherheit gegen Flexibilität, abwechslungsreiche Erfahrungen, spannende Einblicke und die Möglichkeit von Sabbatjahren. Dies führt dazu, dass immer mehr junge Arbeitnehmer zu sogenannten „Job-Nomaden“ werden, die projektbasiert den Arbeitgeber wechseln und dabei flexibel zwischen Büro, Home-Office oder Arbeitsplatz im Ausland wechseln.

Weiterbildung als Selbstverständlichkeit

Die Generation Y hat bereits vor ihrem Eintritt ins Berufsleben ein hohes Bildungsniveau und den Wunsch nach lebenslangem Lernen. Weiterbildungsmöglichkeiten sind nicht nur förderlich für die Mitarbeiterbindung und das Employer Branding, sondern auch gewinnbringend für das Unternehmen. Mit jeder Fortbildung erwerben Mitarbeiter neue Fähigkeiten und bereichern ihr Fachwissen. Dadurch sind sie in der Lage, neue Aufgaben und Verantwortlichkeiten zu übernehmen, was wiederum ihre Zufriedenheit steigert.

Gen Y sucht eine kollegiale Arbeitsatmosphäre

Eine freundliche Arbeitsatmosphäre und ein harmonisches Team sind für die Generation Y entscheidende Kriterien bei der Wahl eines Arbeitgebers. Ein Netzwerk interessanter Kollegen und eine auf flachen Hierarchien basierende, aber dennoch professionelle Arbeitsorganisation motivieren Millennials mehr als ein überdurchschnittliches Gehalt.

Generation Y erfolgreich rekrutieren: Tipps fürs Recruiting  

 

1. Active Sourcing

Um Generation Y und Z effektiv zu erreichen, reicht es nicht aus, die Vorzüge eines Unternehmens nur in einer Stellenanzeige darzustellen. Für eine erfolgreiche Ansprache bedarf es einer ganzheitlichen Strategie, welche das Active Sourcing umfasst. Hierbei geht es darum, dass Unternehmen gezielt und proaktiv um Nachwuchskräfte werben. Sie bewerben sich gewissermaßen bei potenziellen Mitarbeitern, anstatt umgekehrt.

Active Sourcing: Direkte Ansprache als lohnenswerte Methode: In vielen Unternehmen ist Active Sourcing noch nicht weit verbreitet. Laut einer Umfrage des ifo-Instituts und Randstad im ersten Quartal 2022 spielt aktives Recruiting lediglich für 38 Prozent der deutschen Unternehmen eine große oder mittelgroße Rolle.Dies mag auch mit dem zusätzlichen Aufwand zusammenhängen, den Active Sourcing mit sich bringt. Schließlich müssen potenzielle Kandidaten oder Zielgruppen zunächst identifiziert und dann gezielt angesprochen werden. Viele Unternehmen sind sich zudem unsicher über die verschiedenen Kanäle und ihre Nutzungsmöglichkeiten.

Dennoch kann es hilfreich sein, die proaktive Ansprache von Kandidaten als zusätzliche Maßnahme zur Mitarbeitergewinnung einzusetzen oder in diesem Zusammenhang eine Personalvermittlung anzuwerben. Eine Umfrage der Universität Bamberg zeigt, dass ein Drittel der jungen Kandidaten sich nach einer direkten Ansprache bei einem Unternehmen beworben hat, bei dem sie sich sonst nicht beworben hätten.

 

2. Nutzen Sie die richtigen Kanäle & Social Recruiting

Die Generation Y ist technisch versiert und verbringt einen großen Teil ihrer Zeit online. Daher ist zu erwarten, dass potenzielle Kandidat:innen den Social-Media-Auftritt prüfen, bevor sie sich bei Unternehmen bewerben.

Tipp: Nutzen Sie soziale Medien, um die Geschichte Ihres Unternehmens zu vermitteln und Ihre Mission sowie Ihr Arbeitsumfeld vorzustellen. Stärken Sie Ihre Arbeitgebermarke auf Social-Media-Plattformen, um aktiv talentierte Kandidaten zu finden. Darüber hinaus sollten digitale Medien, Social-Media-Netzwerke und Online-Jobbörsen integraler Bestandteil Ihrer Personalbeschaffungsstrategien sein. So erreichen Sie potenzielle Bewerber dort, wo sie am häufigsten zu finden sind.

 

3. User-Experience: Mobile first für Generation Y in der Arbeitswelt

Millennials sind ständig in Bewegung und benutzen längst nicht mehr ihren Computer für die Jobsuche. Eine schnelle und unkomplizierter Bewerbungsprozess ist daher ein essenzieller Bestandteil einer Recruiting-Strategie.

Tipp: Stellen Sie sicher, dass Ihre Stellenanzeigen und Karriereseiten für mobile Geräte optimiert sind. Achten sie auf eine reibungslose und zufriedenstellende Candidate Experience und ermöglichen Sie mobile Bewerbungen, z.B. mit One-Click-Bewerbungen oder via LinkedIn.

 

4. Bleiben Sie glaubwürdig

Die Generation Y legt Wert auf Glaubwürdigkeit und Informationsgehalt in den Bewerbungsinhalten. In einer Studie zum Thema ‚Recruiting Content‘ gaben nur vier Prozent der Befragten an, dass sie sich von Inhalten mit Unterhaltungswert angesprochen fühlen, wenn sie auf der Suche nach einem Job sind. 56 Prozent erwarten dagegen einen glaubwürdigen Auftritt des Unternehmens, rund 48 Prozent legen zudem Wert auf einen hohen Informationsgehalt. Die Generation Y geht also sehr ernsthaft an die Themen Jobs, Karriere, Arbeitgeber und Bewerbungen heran und sucht Ablenkung und Zerstreuung in anderen Lebensbereichen.

Tipp: Stellen Sie sicher, dass Ihre Unternehmensdarstellung authentisch ist und Ihre Inhalte den hohen Informationsanspruch dieser Generation erfüllen.

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