Geringere Fluktuation durch gezielte Strategien zur Mitarbeiterbindung

Papier mit Text "I QUIT" als Symbol von Fluktuation

Die Bindung von Mitarbeitern und die Reduzierung der Fluktuation sind wesentliche Faktoren für den Erfolg von Unternehmen. Zu beobachten ist allerdings, dass viele gerade in diesem Bereich Probleme haben, was sich wiederum in den jährlich steigenden Fluktuationszahlen widerspiegelt.

Top-Talente langfristig zu binden und zu halten, ist für Unternehmen wichtiger denn je: die Kosten durch Personalfluktuation steigen jährlich und erreichen schon den vierstelligen Bereich. Doch was genau verursacht Fluktuation, wie kann dies festgestellt werden und was sind geeignete Maßnahmen dagegen?

Was bedeutet Fluktuation?

Die Mitarbeiterfluktuation beschreibt die Ein- und Austrittsrate von Arbeitnehmenden in einem Unternehmen. Dies kann durch diverse Gründe verursacht werden, wie beispielsweise Kündigungen, interne Positionswechsel oder den Beginn des Ruhestands.

Im Allgemeinen wird die Fluktuation in drei Arten unterteilt:

  1. Natürliche Fluktuation (z. B. durch Auslaufen von befristeten Verträgen, Pensionierung, Elternpausen oder durch Todesfälle eines Mitarbeiters., Berufsunfähigkeit)
  2. Unternehmensinterne Fluktuation (z. B. durch interne Versetzungen, Beförderungen, Umstrukturierungen)
  3. Unternehmensfremde Fluktuation (z. B. durch Kündigung des Mitarbeiters; beeinflusst durch konjunkturelle Schwankungen am Arbeitsmarkt oder saisonale Schwankungen)

Bindung von Mitarbeitern als Erfolgskennzahl

Oft wird eine hohe Fluktuation im Unternehmen als Herausforderung gesehen. Der Hauptgrund liegt in den Kosten und dem Zeitaufwand, der durch die Rekrutierung und Einarbeitung neuer Fachkräfte entsteht. Ein weiterer negativer Aspekt einer hohen Fluktuation ist die zusätzliche Belastung des bestehenden Teams durch häufige Wechsel. Zudem steigen die betriebswirtschaftlichen Kosten. Es kann zu Produktivitätsverlusten kommen, besonders in einem Arbeitsmarkt, der den Unternehmen das Finden neuer Talente erschwert.

Doch nicht alle Auswirkungen der Fluktuation sind negativ: Ein Personalaustausch bringt frisches Wissen und neue Perspektiven ins Unternehmen. Dieser Wissenstransfer kann die Innovationsfähigkeit stärken und dem Unternehmen strategische Vorteile im Wettbewerb bieten.

Eine geringe Fluktuation fördert unterbrechungsfreie, gut eingespielte Abläufe. Dies spart wiederum Zeit, Kosten und Aufwand. Studienergebnisse einer Studie remote zeigte, dass knapp 2/3 der befragten Arbeitgeber der Meinung sind, dass niedrige Fluktuationsraten die Motivation im Unternehmen stärken

Motivierte Mitarbeiter sind deutlich produktiver und liefern auch langfristig hohe Leistungen:Zudem zeigte die Umfrage, dass niedrigen Fluktuationsraten weitere Vorteile mit sich bringt:

  • Bessere Arbeitsmoral im gesamten Unternehmen
  • Bessere Arbeitsbedingungen
  • Stärkere Teamloyalität
  • Engere Beziehungen zwischen den Mitarbeiter
  • Mehr Zufriedenheit am Arbeitsplatz

Gründe für hohe Fluktuation

Die Gründe für die Mitarbeiterfluktuation in Unternehmen können vielfältig und von Arbeitgeber zu Arbeitgeber unterschiedlich sein. Hier sind jedoch einige häufige Ursachen und Hintergründe für die Mitarbeiterfluktuation:

Platz

Grund für Fluktuation
1 Organisatorische Umstrukturierung
2 Schlechte Work-Life-Balance
3 Persönliche Umstände
4 Fehlende Flexibilität der Arbeitsmodelle
5 Fehlende Benefits
6 Überarbeitung
7 Fehlende Innovation
8 Keine Identifikation mit der Tätigkeit
9 Wenig Feedback oder Anerkennung
10 Geringe Bezahlung

Die Folgen von hohen Fluktuationsraten 

In vielen Branchen kann eine erhöhte Mitarbeiterfluktuation zu einer Kettenreaktion an negativen Folgen führen. Für Unternehmen bedeutet der Abgang von Mitarbeitenden oft den Verlust essenziellen Fachwissens, unersetzlicher Erfahrung und tiefgreifender Kenntnisse über interne Prozesse. Wenn Fachkräfte gehen, verursacht dies beim verbliebenen Team oft Überbelastung, Abnahme der Arbeitsmoral. 

Zudem gehören die Kosten von Neuanstellungen zu einer nicht unerheblichen Konsequenz:  

Vom Ausschreibungsprozess über Interviews bis zum Onboarding fallen nicht nur Geld, sondern auch viel Zeit an. Viele dieser Ressourcen können gespart werden, wenn Unternehmen proaktiv in bessere Arbeitsbedingungen und Mitarbeiterbindung investieren. 

Die Neubesetzung einer Position kostet durchschnittlich 35 % des Jahresgehalts der betreffenden Stelle. (Remote). Eine Neubesetzung dauert durchschnittlich 40 Tage. 

Bedenkt man, dass sich diese Kosten bei regelmäßigen Vakanzen summieren, werden die potenziellen Einsparungen durch Investitionen in Mitarbeiterbindung umso deutlicher. Auch die Zeit bis zur Nachbesetzung einer Stelle ist ein Faktor, den Unternehmen nicht vernachlässigen sollten – ebenso wenig wie die Auswirkung von unbesetzten Positionen auf die Arbeitslast und die Moral der verbleibenden Mitarbeiter:innen. Insbesondere in dieser Übergangsphase ist es entscheidend, dem verbleibenden Team durch Zusatzleistungen und flexible Arbeitsmodelle zu signalisieren, wie wertvoll es für das Unternehmen ist. 

Maßnahmen zur Senkung der Mitarbeiterfluktuation 

So Vielfältig die Gründe der Mitarbeiterfluktuation sein können, desto verschiedene Ansätze und Strategien gibt es, die HR-Abteilungen und Führungskräfte nutzen können, um die Fluktuation zu minimieren: 

 1. Fokus auf Onboarding 

Ein geordneter und strukturierter Onboarding-Prozess kann die Bindung von Mitarbeitern beeinflussen. Dabei geht es nicht nur um die fachliche Integration, sondern auch um die soziale Eingliederung im neuen Team. Beispielsweise können im Vorraus unsicherheiten und Fragen schnell geklärt werden, indem ein „Paten“-Systems eingeführt wird. Hier werden erfahrenen Mitarbeitern Neulingen als Art Mentor zur Seite gestellt. Dies schafft eine Atmosphäre des Vertrauens und der Willkommenskultur. 

  2. Wertschätzung in der Führung 

Die Beziehung zwischen einem Mitarbeiter und seinem Vorgesetzten ist oft entscheidend für die Mitarbeiterbindung. Eine wertschätzende Führung, die durch transparente Kommunikation, regelmäßiges Feedback und Anerkennung gekennzeichnet ist, kann die Zufriedenheit erheblich steigern.  

3. Regelmäßige Mitarbeitergespräche gegen Mitarbeiterfluktation 

Die Abstimmung von Erwartungen, Zielen und Feedback durch regelmäßige Mitarbeitergespräche kann dazu beitragen, mögliche Unzufriedenheitspunkte frühzeitig zu erkennen. Durch diese Gespräche können Vorgesetzte den individuellen Bedürfnissen ihrer Mitarbeiter gerecht werden. Entsprechend können diese gefördert und unterstützt werden.  

 

Fazit: Wirksame Strategien zur Mitarbeiterbindung helfen gegen hohe Fluktuation 

Die Reduzierung der Mitarbeiterfluktuation sollte für jedes Unternehmen von zentraler Bedeutung sein. Mit den richtigen Strategien und einem proaktiven Ansatz können Unternehmen nicht nur ihre Fluktuationsrate senken, sondern auch eine positive und produktive Arbeitsumgebung schaffen. 

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*Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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