Fachkräftemangel bedeutet, dass eine große Anzahl an offenen Arbeitsplätzen nicht besetzt werden kann, da es zu wenig verfügbare ArbeitnehmerInnen gibt. Vor allem herrscht ein Mangel an gut qualifizierten Mitarbeitenden in bestimmten Branchen. Die Bereiche, in denen in Deutschland derzeit Fachkräfte fehlen, sind: die Medizin und Pflege, im Handwerk oder in MINT Berufen (Mathematik, Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften und Technik).
Die Folgen des Fachkräftemangels können für die Unternehmen und am Ende auch für die Wirtschaft in Deutschland beträchtlich sein und das Wirtschaftswachstum stoppen. Die wichtigste Ressource für die Unternehmen ist die Arbeitskraft des Menschen. Die qualifizierten Arbeitskräfte sind aktiv an der Wertschöpfung beteiligt. In einzelnen Branchen ist der Fachkräftemangel so weit fortgeschritten, dass Unternehmen ihre Dienstleistungen nicht mehr anbieten können, da die notwendigen Arbeitskräfte fehlen.
Der Fachkräftemangel ist regional unterschiedlich stark ausgeprägt. Vor allem in ländlichen und strukturschwachen Regionen mangelt es an Arbeitskräften.
Eine Hauptursache für den Fachkräftemangel ist der demografische Wandel. Aufgrund der immer älter werdenden Gesellschaft und der sinkenden Geburtenrate stehen für den Arbeitsmarkt immer weniger Arbeitskräfte zur Verfügung. Ein weiterer Grund für den Mangel an Fachkräften sind die zunehmende Digitalisierung und die damit verbundene Änderung der Berufsbilder. Durch diese Entwicklung fallen immer mehr Jobs für Geringqualifizierte weg, wohingegen neue Berufe entstehen, die Fachwissen voraussetzen. Dies betrifft vor allem Berufsbilder, die durch Maschinen ersetzt werden können. An deren Stelle benötigt man dann wiederum Fachkräfte, die die Maschinen programmieren können.
Maßnahmen, um den Fachkräftemangel zu begegnen, sind daher die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitenden auf die neuen Anforderungen der Digitalisierung. Außerdem können Unternehmen aktiv dazu beitragen, Fachkräfte für sich zu gewinnen, indem sie attraktive Arbeitsbedingungen anbieten. Gerade MitarbeiterInnen, die gerne in Teilzeit arbeiten möchten oder ältere ArbeitnehmerInnen bieten häufig ungenutzte Potenziale. Auch ist immer noch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein großes Thema. Nicht zuletzt ist die Akquise ausländischer Fachkräfte eine Möglichkeit, um den Fachkräftebedarf zu sichern.