Geschlossene Fragen werden gestellt, wenn es darum geht, Fakten, Details oder Entscheidungen abzufragen. Sie sollen den Gesprächspartner oder die Gesprächspartnerin dazu bringen, mit wenigen Worten häufig nur mit „Ja“ oder „Nein“ zu antworten. Geschlossene Fragen beginnen mit einem Verb oder Hilfsverb, z B. „Kann ich Ihnen helfen?“
Geschlossene Fragen sind dazu geeignet, ein Gespräch in eine bestimmte Richtung zu lenken. Beispielsweise werden VerkäuferInnen so geschult, dass sie die KundInnen mit ihrer Rhetorik und geschlossenen Fragen zum Kauf überzeugen.
Der Vorteil an geschlossenen Fragen ist, dass komplizierte Sachverhalte mit dieser Fragetechnik vereinfacht und auf einen Punkt konzentriert werden. GesprächsführerInnen können mithilfe von geschlossenen Fragen der Unterhaltung Struktur geben und die GesprächspartnerInnen zu klaren Aussagen leiten. Dies ist zugleich auch der Nachteil: Im Rahmen eines Gesprächs mit geschlossenen Fragen fühlt sich der oder die Befragte möglicherweise unter Druck gesetzt, da von ihm/ihr eine klare Aussage erwartet wird, aber wenig Spielraum bleibt, die Antwortentscheidung ausführlich zu begründen.
Daher sind geschlossene Fragen in einer entspannten Gesprächssituation zu verwenden, in welcher die GesprächspartnerInnen sich kennen und über das Thema gut informiert sind. Ist die Gesprächsatmosphäre angespannt, kann eine geschlossene Frage zur Eskalation führen.
Die Fragetechnik der geschlossenen Fragen wird gerne in Fragebögen verwendet, da die Befragten eine aussagekräftige Antwort geben können.