Personalvermittlungen auf Wachstumskurs – ein deutliches Potenzial zeichnet sich ab

In den letzten Monaten der Pandemie wurde deutlich, dass viele Unternehmen sehr vorsichtig im Hinblick auf ihre Ressourcen agieren, um Kosten niedrig zu halten. Aufgrund der Umsatzwegbrüche und der Maßnahmen zu Eindämmung des Corona Virus in Deutschland, verhängen viele Unternehmen Einstellungsstopps oder sind skeptisch gegenüber der zukünftigen Handlungsmethodik für neue Mitarbeiter.

Trotz dieses Einstellungsrückganges und der starken Einschränkungen, müssen Personaldienstleister diese Situation als Chance sehen und sich an die geänderten Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt anpassen, um auch gerade jetzt ein wichtiger und kompetenter Ansprechpartner für Bewerber zu sein. Blickt man auf das vergangene Jahr 2019 zurück, so belegen die Zahlen, dass das gesamte Marktvolumen für den Bereich Personalvermittlung in Deutschland rund vier Milliarden Euro betrug und damit einen wesentlichen Erfolgsfaktor in der Personaldienstleistung aufweist.

WACHSTUMSPOTENZIALE ERKENNEN UND NUTZEN

Die Personalvermittlung lebt von der direkten Kommunikation zwischen Arbeitgeber, Bewerber und Personalvermittler. Diese Kommunikation war im Jahr 2020 bislang stark eingeschränkt und ein drastischer Umsatzrückgang war auch in diesem Bereich zu verzeichnen. Dennoch haben zahlreiche Studien, wie beispielsweise die Personal Studie des BAP, Lösungsszenarien aufgezeigt, welche Potenziale für Personalvermittler bestehen, um aus der Krise einen Nutzen ziehen zu können. Ein klarer Trend zeichnet sich in der Digitalisierung des Recruitingprozesses ab. Zielgenau und schnell sollen Profile übermittelt werden, Kandidaten möchten ihren Traumjob finden und wollen im Gegenzug wenige, jedoch passgenaue Jobangebote erhalten. Zusätzlich ist das Thema Beratung von Kandidaten ein weiterer wesentlicher Faktor, der in Zukunft an Bedeutung gewinnen wird und die Beratungskompetenz der Personalvermittler steigern wird. 

Dies wird schon bei der Auswahl der richtigen Personalvermittlung deutlich. Zunächst ist es hier von enormer Wichtigkeit, eine Personalvermittlung zu wählen, die die Kompetenz und das Know-how des Bereiches besitzt, in welche die zu besetzenden Position fällt. Zusätzlich sollte die Personalvermittlung auch die Unternehmenskultur verstehen, denn schließlich ist die passgenaue Rekrutierung die Kernkompetenz der Personaldienstleister. Der Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften ist hoch und die steigendende Marktnachfrage nach Personalvermittlungen zur schnellen und effizienten Gewinnung von Top-Kandidaten wird demnach einen positiven Wachstumsschub mit sich bringen.

TRENDS UND MASSNAHMEN FÜR DIE ZUKUNFT

In einer weiteren Studie des BAP – „Barometer Personalvermittlung 2020 – Wachstumspotenziale für ein modernes Recruiting“ wurden 1.000 Kandidaten aus 20 Berufsgruppen sowie 1.409 Unternehmen aus 37 Branchen bezüglich ihrer Zusammenarbeit mit Personalvermittlungen befragt. Zusätzlich nahmen an der Studie weitere 787 Personalvermittler teil, die sich zu aktuellen Recruitingtrends äußerten. Die Ergebnisse der Umfrage beleuchten wichtige Bereiche der Personalvermittlungen und zeigen Trends auf, welche in der Zukunft ein deutliches Wachstumspotenzial verheißen und Personalvermittler stärker beachten müssen. 

Unternehmen

1.409

Kandidaten

1.000

Personalvermittler

787

1) ZUFRIEDENHEIT MIT PERSONALVERMITTLUNGEN

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Unternehmen und Kandidaten die Zusammenarbeit mit Personalvermittlungen durchaus als sehr positiv einschätzen. Rund 60% der befragten Unternehmen hatten bereits Kontakt zu einer Personalvermittlung und 76% haben diesen als positiv bzw. sehr positiv wahrgenommen. Auch auf Kandidatenseite konnte ein überaus positives Feedback verzeichnet werden, bei dem rund 50% der Kandidaten bereits mit einem Personalvermittler im Austausch waren und auch hier 82% eine positive Erfahrung teilen konnten.
Laut der Studie sind Personalvermittlungen vor allem in technischen Bereichen wie IT oder Telekommunikation stark gefragt. Zudem sind Männer gegenüber der Arbeit mit einem Personalvermittlern offener als Frauen. Dennoch zeigt das Feedback, dass 70% aller Kandidaten auch beim nächsten Jobwechsel eine Personalvermittlung beauftragen würden.

2) AUF DEN RICHTIGEN PERSONALVERMITTLER KOMMT ES AN

Wie bereits vermerkt, ist die Auswahl des richtigen Personalvermittlers der Grundstein für eine erfolgreiche Jobvermittlung. Ein Trend, der sich hierbei abbildet, ist die Suche nach Personalvermittlungen über Stellenanzeigen oder der entsprechenden Website50% der Befragten gaben zudem an, dass sie durch Empfehlungen aufmerksam geworden sind. Anhand dieser Ergebnisse können sich in Zukunft neue Strategien für Personalvermittlungen ergebne. Demnach sollten vor allem in Empfehler-Netzwerke, sowie in die Internetpräsenz investiert werden, um Kandidaten als auch Unternehmen auf sich aufmerksam zu machen und zudem die richtigen Informationen liefern zu können.

3) WARUM PERSONALVERMITTLUNG UND NICHT KLASSISCHES BEWERBEN?

Kandidaten und Unternehmen haben jeweils ganz genaue Vorstellungen, was sie von einem Personalvermittler erwarten. So gaben beispielsweise 56% der befragten Kandidaten an, dass sie eine maßgeschneiderte Position erhalten wollen. Neben der Frage des passenden Gehalts spielt auch die Diskretion des Personalvermittlers eine entscheidende Rolle.

Unternehmen beauftragen Personalvermittlungen, um Fachkräftepositionen zu besetzen und eine Auswahl qualifizierter Profile zu erhalten. Dabei gilt: Qualität vor Quantität. Zudem setzen die Unternehmen dabei auch auf den passenden Fit von Soft Skills, die ein Kandidat mitbringen muss, was bei 95% der befragten Unternehmen auf Zustimmung stieß. Weiterhin sind Faktoren wie eine zeitnahe Besetzung der Position, sowie Diskretion entscheidend bei der Zusammenarbeit mit einer Personalvermittlung.

4) WELCHE MEDIEN SIND ENTSCHEIDEND BEI DER JOBSUCHE?

Den Umfrageergebnissen zufolge bleiben klassische Online-Jobbörsen, wie beispielsweise Indeed, Stepstone, Monster oder LinkedIn und Xing, das beliebteste Suchmedium der Kandidaten. 28% der Studienteilnehmer konnten zudem einen Job über Empfehlungen oder über die Bundesagentur für Arbeit erlagen (17%). Weiterhin wird deutlich, dass vor allem Social Media Kanäle für die Jobsuche immer beliebter werden. Insbesondere junge Bewerber im Alter zwischen 17 und 35 nutzen neue Medien wie Instagram, TikTok oder Snapchat für die Jobsuche. Google for Jobs wurde bislang kaum bis gar nicht von den Studienteilnehmern genutzt.

5) DER RICHTIGE JOB!

Um einen neuen Job in Betracht zu zeihen gibt es mehrere Gründe, mit denen sich Bewerber auseinandersetzen müssen. Zunächst ist jedoch, laut der Umfrage, das Gehalt der entscheidenste Faktor (57%), um sich für eine Position zu interessieren und sich anschließend zu informieren. Zudem suchen Bewerber nach Wertschätzung ihrer Arbeit sowie nach persönlichen und fachlichen Weiterbildungsmöglichkeiten, um einen Job zu wechseln. Dennoch reicht das Gehalt als Zufriedenheitsfaktor nicht aus, sondern muss durch eine sinnhafte und nachhaltige Tätigkeit unterstützt werden. Erst dann folgt die Attraktivität des Arbeitgebers.

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